Soziales Miteinander fördern - so wächst unser wir / "Das kleine WIR"
- Doodleteacher
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Aktualisiert: vor 2 Stunden
🌱 So wächst unser WIR – eine Idee für das Klassenzimmer
In jeder Klasse gibt es Situationen, in denen spürbar wird, dass das Miteinander wächst: Kinder spielen zusammen, teilen Materialien, helfen beim Aufräumen oder begrüßen sich freundlich am Morgen. In diesen Momenten fühlt sich das WIR stark an – alle gehören dazu, alle fühlen sich gesehen.
Aber ebenso gibt es Phasen, in denen das WIR kleiner wird: Wenn Streit entsteht, wenn Kinder auslachen, wenn jemand ausgeschlossen oder ignoriert wird. Dann verändert sich sofort die Stimmung, die Gemeinschaft wirkt schwächer und brüchig.
Diese Metapher – ein WIR, das größer oder kleiner werden kann – ist für Kinder leicht zu verstehen. Sie zeigt ihnen, dass Gemeinschaft nichts Abstraktes ist, sondern etwas, das lebendig bleibt und gepflegt werden muss.
Direkt zu meinem Tafelmaterial "So wächst unser WIR"

📘 Das kleine WIR – die Geschichte dahinter
Im Bilderbuch „Das kleine WIR in der Schule“ (Affiliate Link) von Daniela Kunkel (oder "Das kleine Wir" entdecken zwei Kinder, dass zwischen ihnen ein kleines Wesen lebt: ihr WIR. Dieses Wesen ist fröhlich und stark, solange sie gut miteinander umgehen – wenn sie zuhören, sich helfen, trösten oder einfach Zeit miteinander verbringen. Doch sobald sie sich streiten, gemein zueinander sind oder sich nicht beachten, wird das WIR schwach und schrumpft.
Gerade diese bildhafte Darstellung hilft Kindern, ihre eigenen Erfahrungen einzuordnen: Sie spüren sofort, dass auch in ihrer Klasse ein solches WIR lebt. Und sie erkennen, dass sie mit ihrem Verhalten selbst Verantwortung dafür tragen, ob es wächst oder kleiner wird.
Tipp: Vom Verlag gibt es auch Zusatzmaterial zum kleinen Wir! Zum Beispiel die Drehscheibe oder auch das Bild vom kleinen Wir für die Namen der Kinder.
🧩 Aktivität im Klassenzimmer: Das WIR sammeln und sichtbar machen / soziales Miteinander
Nachdem die Geschichte gemeinsam gelesen oder erzählt wurde, ist der Moment ideal, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Die Metapher vom WIR ist so greifbar, dass Kinder sofort anfangen, eigene Beispiele aus ihrem Alltag beizutragen. Wichtig ist, das Gespräch offen zu führen und die Kinder ihre eigenen Worte finden zu lassen.
Schritt 1 – Einstieg ins Gespräch
Die Lehrkraft kann Fragen stellen wie:
Wann fühlt sich unser WIR groß und stark an?
Was machen wir, wenn unser WIR wachsen soll?
Wann hat sich unser WIR zuletzt klein angefühlt?
Welche Situationen in der Schule stärken unser WIR, welche schwächen es?

So entstehen nach und nach ganz unterschiedliche Antworten, die sich an den Erfahrungen der Kinder orientieren – vom Teilen der Stifte über das Helfen bei der Matheaufgabe bis zum gemeinsamen Toben auf dem Pausenhof.
Schritt 2 – Begriffe sammeln
Die genannten Ideen können an der Tafel oder auf einem großen Plakat notiert werden. Die Kinder merken schnell, dass es typische Muster gibt:
Dinge, die Gemeinschaft aufbauen (z. B. teilen, zusammen spielen, zuhören, Mut machen, Rücksicht nehmen, freundlich begrüßen).
Dinge, die Gemeinschaft schwächen (z. B. streiten, gemeine Worte, ausgrenzen, ignorieren, ärgern, auslachen).

Gerade diese Gegenüberstellung ist für Kinder besonders eindrücklich: Sie sehen schwarz auf weiß, dass ihr Verhalten Auswirkungen auf die Gemeinschaft hat.
Schritt 3 – Sichtbar machen im Klassenzimmer
Im nächsten Schritt wird die Sammlung nicht einfach „weggeschrieben“, sondern sichtbar gemacht. Genau hier knüpft dein Material an: Mit fertigen Kärtchen und Postern können die Ideen dauerhaft an der Wand angebracht werden.
Auf der einen Seite hängen die Karten, die das WIR wachsen lassen.
Auf der anderen die Karten, die es schwächen.
Zusätzlich gibt es Blanko-Karten, auf die die Klasse weitere Begriffe schreiben kann, wenn im Alltag neue Situationen auftauchen.
Zu den kostenlosen Schildern und Impulsen:

So entsteht ein lebendiges Wandbild, das die Kinder im Alltag begleitet. Beim Betreten der Klasse, im Morgenkreis oder im Klassenrat ist es jederzeit sichtbar und erinnert daran: Unser WIR wächst, wenn wir gut miteinander umgehen.
Schritt 4 – Rückbezug & Ritual
Die Karten eignen sich auch wunderbar als Ritual:
Am Ende der Woche wird gemeinsam reflektiert: „Welche Karte passt zu unserer Woche?“
Im Klassenrat können Kinder Karten hervorheben, wenn sie Beispiele erlebt haben.
Einzelne Kinder können bei Konflikten überlegen, welche Karte zeigt, was gerade geholfen hätte.
Tipp: Tafelbild / für dein Klassenzimmer:

Damit wird aus einer einmaligen Aktivität ein dauerhafter Prozess, der Gemeinschaft stärkt und Konflikten vorbeugt.
Noch mehr Ideen zum sozialen Miteinander findest du hier: Soziales Miteinander / 🏫🫱🏼🫲🏾 großes PAKET Soziales Lernen