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Klassenwerte und Klassenregeln in der Schule - Vorteile, Ideen & Material

Klassenwerte als Alternative zu Klassenregeln – Warum es sich lohnt, umzudenken



Viele Lehrkräfte starten das Schuljahr mit einem Set an Klassenregeln. „Wir hören einander zu“, „Wir melden uns, bevor wir sprechen“ oder „Wir gehen respektvoll miteinander um“ – solche Regeln geben Orientierung und sorgen für einen geordneten Ablauf im Klassenzimmer.

Doch immer mehr Schulen entdecken eine Alternative zu klassischen Klassenregeln: Klassenwerte. Statt konkrete Handlungsanweisungen festzulegen, richtet sich der Blick auf die gemeinsame Haltung. Werte wie Respekt, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit oder Mut bilden die Grundlage für das Miteinander – und wirken oft nachhaltiger als einzelne Regeln.


Zu meinem begleitenden Material:


Klassenwerte Karten in der Schule
Klassenwerte visualisiert mit meinen Klassenwerte-Karten

Gründe für Klassenregeln + Klassenwerte in der Schule:

Top 10 Gründe für Klassenregeln

(kurz: konkrete, sichtbare Handlungsorientierung)

Top 10 Gründe für Klassenwerte

(kurz: innere Haltung &

langfristige Orientierung)

1. Klare Orientierung – Regeln geben Sicherheit, weil alle wissen, was erwartet wird.

1. Tiefe Verankerung – Werte prägen Entscheidungen auch ohne konkrete Regel.

2. Gleichbehandlung – Einheitliche Regeln sorgen für Fairness und vermeiden Willkür.

2. Selbstverantwortung fördern – Kinder reflektieren ihr Handeln eigenständig.

3. Schnell umsetzbar – Kinder können sich direkt daran halten, ohne lange Erklärungen.

3. Langfristige Wirkung – Werte begleiten über die Schule hinaus.

4. Konfliktprävention – Klare Absprachen beugen Streit vor.

4. Individuelle Lösungen ermöglichen – Werte lassen Raum für situatives Handeln.

5. Unterrichtsfluss sichern – Weniger Unterbrechungen, mehr Lernzeit.

5. Konfliktlösungskompetenz stärken – Entscheidungen orientieren sich am Miteinander, nicht nur an „erlaubt/verboten“.

6. Verbindlichkeit schaffen – Regeln sind messbar und überprüfbar.

6. Identität und Kultur aufbauen – „So sind wir als Klasse“ wird Teil der Gemeinschaft.

7. Rituale unterstützen – Feste Abläufe geben Struktur im Alltag.

7. Motivation steigern – Positive Leitbilder wirken inspirierend, nicht belehrend.

8. Schnelles Eingreifen ermöglichen – Bei Regelverstößen ist klar, wie gehandelt wird.

8. Perspektivwechsel trainieren – Werte laden ein, andere Sichtweisen zu verstehen.

9. Gemeinschaftsgefühl stärken – „Unsere Regeln“ als gemeinsames Projekt.

9. Flexibilität in neuen Situationen – Auch ohne vorherige Regel Orientierung finden.

10. Übergänge erleichtern – Besonders bei neuen Klassen oder Lehrkraftwechseln.

10. Übergang zu Eigenregulation – Kinder entwickeln ein inneres Wertesystem.


Mein Material zu den Klassenwerten und Klassenregeln





Warum Klassenwerte in der Schule sinnvoll sind


Klassenwerte wirken wie ein innerer Kompass. Sie helfen Kindern und Jugendlichen, auch in Situationen gute Entscheidungen zu treffen, für die es keine festgeschriebene Regel gibt. Während eine Regel oft auf „Darf ich?“ oder „Darf ich nicht?“ hinausläuft, regen Werte dazu an, selbst Verantwortung zu übernehmen.

Besonders in der Grundschule lernen Kinder so, ihr Verhalten nicht nur an äußeren Vorgaben, sondern an inneren Überzeugungen auszurichten. In der Sekundarstufe I kann dieser Ansatz helfen, Eigenständigkeit, kritisches Denken und soziales Verantwortungsbewusstsein weiterzuentwickeln.


Testest du im nächsten Schuljahr Klassenregeln oder Klassenwerte in der Schule?



Der Unterschied: Klassenregeln vs. Klassenwerte


  • Klassenregeln sind konkret, überprüfbar und direkt umsetzbar. Sie beantworten die Frage: „Was machen wir (oder lassen wir) im Unterricht?“

  • Klassenwerte sind grundsätzliche Haltungen und Leitlinien. Sie beantworten die Frage: „Warum verhalten wir uns so?“


Beide Konzepte können sich ergänzen. Manche Klassen starten mit Werten und leiten daraus passende Regeln ab, andere behalten beides nebeneinander. Entscheidend ist, dass Kinder die Formulierungen verstehen, sich damit identifizieren und im Alltag darauf zurückgreifen können.


Wie Klassenwerte in der Praxis wirken


Statt „Kein Auslachen“ steht auf dem Klassenplakat vielleicht „Wir gehen wertschätzend miteinander um“. Das klingt nicht nur positiver, sondern eröffnet auch Raum für Gespräche: „Was bedeutet Wertschätzung? Wie kann ich sie zeigen?“

Diese Gespräche fördern soziales Lernen, stärken das Gemeinschaftsgefühl und helfen, Konflikte fair zu lösen. Auch Eltern und Fachkräfte erleben oft, dass Klassenwerte langfristig wirken – weil sie nicht an ein einzelnes Schuljahr gebunden sind, sondern zu einem Teil der Klassengemeinschaft werden.


 
 
 

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