So endet ein Kapitel im Englischunterricht in NRW. 👨🏼🏫 Der tapfere Macbeth und sein Erschaffer Shakespeare tauchen im Zentralabitur Englisch 2025 in NRW nicht mehr auf. Mit einem lachenden und weinenden Auge wird hier modernisiert (und das absolut zu recht!!), nachzulesen hier: Zentralabitur 2025 – Englisch. Neu ist stattdessen:
„Questions of identity and gender: ambitions and obstacles, conformity and individualism”
Es fällt insgesamt unter das Themensfeld: Alltagswirklichkeiten und Zukunfts-perspektiven junger Erwachsener / Lebensentwürfe, Studium, Ausbildung, Beruf interna- tional – Englisch als lingua franca.
⚖️ Ich freue mich sehr über dieses Update. Gerade auch noch als Psychologielehrer und Papa finde ich, dass das neue Thema kaum bzw. nicht wichtiger sein könnte 🙌🏼🙌🏼
🥲 Aber: Auch Shakespeare und die kreative Auseinandersetzung mit den Stücken und den Themen wie Liebe, Ambitionen und Schuld hatte für einige besondere Lernmomente und Lernprozesse in der Schule gesorgt. Und ich 🫶🏼 die Erinnerungen an kreative Shakespeare Projekte, das gemeinsame Besuchen von Theaterstücken und Nachstellen verschiedener Szenen und Konflikten im Unterricht.
⁉️ Was haltet ihr davon? Habt ihr es schon mitbekommen?
Ich kann hier mal als Schüler gymn. Oberstufe J.12 sprechen. Meiner Auffassung nach bietet das Thema absolut keinen Mehrwert. Gerade in Zeiten in denen es deutlich interessantere und bedeutendere Themen, wie bspw. den Wahlkampf in den USA oder die Unruhen in Großbritannien gibt ist es fast kriminell solch ein Thema zum Unterrichtsschwerpunkt zu machen. Dem Unmut meiner Mitschüler nach zu urteilen finden diese es ebenfalls recht ermüdend sich Stunde um Stunde mit einem Text auseinanderzusetzen, der besagt, dass es nun scheinbar ein Verbrechen sei eine Person als "Schwarz" zu betiteln, da dies "Struktureller Rassismus" sei. Andere interessante und wertvolle Fragen aus selbigem Text beinhalten außerdem:
What would you do if...
- ...you were considered a sub-person? - ...you do if you were…
Shakespeare ist weiterhin Teil des KLPs und muss daher auch weiterhin unterrichtet werden.
Ich habe mindestens drei riesige Probleme mit dieser Entscheidung: Das erste wurde hier schon angerissen; das Abitur als Ausweis einer humanistischen Allgemeinbildung wird mit dem endgültigen Abschied vom letzten Überbleibsel der Capital C-Culture herabgewürdigt zu einem Beliebigkeitsblabla des Everyday English. Sicherlich gut fürs Business und als Abschluss für Jedermann, aber keinerlei Grundlage mehr für ein Studium im Fachbereich Englisch und als Bildungsnachweis völlig entwertet. Das "Bildungsland NRW" wird so von den PISA-Gewinnern in- und außerhalb Deutschlands sicher nicht ernster genommen. Das zweite Problem steht damit in direkter Verbindung und wurde hier auch schon mehrfach verdeutlicht: Der Englischunterricht fummelt ständig blind in anderen Fachgebieten rum. Ein bisschen Naturwissenschaften in der Dystopia-Reihe, bei den drei landeskundlichen Gebieten picken sich die Gesellschaftswissenschaftler raus, was ihnen…
Glaubt eigentlich irgendjemand, dass eine Ausweitung der Gender-/Identitätsdebatte auf noch mehr Fächer und auf Kosten noch mehr anderer Themen etwas anderes bewirkt, als den Abwehrreflex in weiten Teilen des Publikums zu befördern?
Es ist schlimm.
Wenn wirklich das Wort Geschlecht zugunsten von GeschlechtsIdentität ersetzt werden sollte, werden Frauen und Kinder vollständig vor den Bus geworfen. Das ist Indoktrination. Es gibt nur
2 Geschlechter!!!