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Teacher Tip #4 - Meditation in der Schule (während Corona) Teil 1

„Wir brau­chen Mög­lich­kei­ten für Kinder und Jugend­li­che, mit denen sie lernen können, sich selbst zu beru­hi­gen, ihre Auf­merk­sam­keit zu steu­ern und auf­ein­an­der zu achten.“

- Vera Kalt­was­ser ist Leh­re­rin, Semi­nar­lei­te­rin und Auto­rin

Reaktionen zu Meditation in meinem Klassenzimmer


🧘🏼‍♀️🙇‍♂️ „Ich fühle mich wie neu! Das tat so gut!!“


🏫🛎😱 „Boah krass. Die Schulglocke hat mich gerade heftig erschreckt. Ich war komplett weg.“


Das sind Reaktionen meiner Schüler*innen auf Meditation im Unterricht. Oft kam es aus den Psychologie Oberstufenkursen in denen ich wirklich oft versucht habe jede Woche zumindest einmal zu meditieren. Ähnliche Meinungen gab es aber auch in den Klassen in denen ich Klassenlehrer war die letzten Jahre und auch bei den Kleineren in Vertretungsstunden. Das Tolle: Auch ich habe diese Gefühle, Gedanken und Reaktionen oft genau so gehabt und gespürt. Und ja - es gab auch öfters Mal den Fall, dass ich es mir selbst mindestens genauso sehr wünsche zu meditieren wie einige der Kids selbst.


🙅🏼‍♂️☺️ „Ich hab heute gar nicht gut (der Meditation) zuhören können. ABER die extra Pause tat so gut!“


😩👨🏼‍🏫 Als Begrüßung: „Bitte Herr Elberth. Es war so anstrengend heute früh. Können wir bitte extra lange meditieren heute!?“


😎☺️ „Also heute ging es richtig gut. Ich war total dabei und fühle mich immer noch relaxed!“


🥵🤗😬 „Och bitte. Können wir in der Doppelstunde heute eine am Anfang UND eine am Ende machen?“


🙉 „Ne, fand ich nicht so gut. Da wurde zu viel geredet diesmal. Es sollten lieber etwas längere Pausen sein für einen selbst.“


6️⃣ Im Post findet ihr auch meine TOP 6 Anlässe für Meditation in der Schule. Gerade auch in der aktuellen Pandemiesituation scheint es mir noch wichtiger als je zuvor.


Was kann Meditation alles beinhalten?

  • Konzentrationstraining und Achtsamkeit

  • Entspannungsmusik, Phantasiereisen oder auch Stille

  • Bewusstes Handeln, Innehalten und Psychoedukation

  • Pausen, Körperwahrnehmung und auch Muskelentspannung


Meditiert die Lehrerin / der Lehrer mit??


Ich mache als Lehrer eigentlich immer mit bei der Meditation. Das hat mehrere Gründe:

  • Es tut mir selbst total gut, entspannt und erfrischt mich. Davon profitieren ja am Ende auch die Kids wieder.

  • Wenn ich als Lehrer teilnehme und eine geführte Meditation z.B. mit Headspace oder 7Mind mache muss ich in dieser Phase nicht auch noch wieder im Mittelpunkt / Angelpunkt des Unterrichts sein. Ich kann mich so bewusst aus dieser Rolle etwas herausziehen und stattdessen als Teilnehmer der Meditation auch auf Augenhöhe mit den Kids meine eigenen Erfahrungen dazu austauschen und miterleben. Das verbindet, schafft Gemeinsamkeit und fördert die Beziehung.

6 Anlässe für Meditation und Achtsamkeit in der Schule:

  1. Als bewusster Einstieg (z.B. nach der Doppelstunde Mathe, einer Arbeit oder dem Sportunterricht).

  2. Zum Sammeln, Vertragen und Runterkommen nach Streit, Diskussionen oder anderen schwierigen Phasen.

  3. Als Teil des Ankommens, Abschließens oder Verabschiedens.

  4. Als festes Ritual im Morgenkreis, Klassenrat etc…

  5. Als Puffer für Zwischendrin, wenn die Luft raus ist oder allgemein zum Kräfte sammeln.

  6. Zur Förderung der Konzentration und zum Fokussieren vor Klassenarbeiten, Referaten und anderen Leistungsüberprüfungen.

⁉️ Welche Erfahrungen habt ihr mit Meditation? Meditation in der Schule? Habt ihr Interesse, dass ich euch einige Übungen und Apps noch genauer vorstelle?


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Schritte hin zu Stille und Meditation:

  • Achtsamkeit: Die eigene Achtsamkeit schulen: meine eigene Befindlichkeit überprüfen: Strahle ich selbst Ruhe/Unruhe aus, wie ist der Klang meiner Stimme, welche Tätigkeit üben meine Hände etc. aus

  • Bewegung/-en im Vorfeld ermöglichen

  • Störungen ausschließen bzw. Umgang damit überlegen

  • Rituale des Anfangs einüben und praktizieren (z. B. Lied, Schale, Spirale, Tanz, Kerze, Klangschale, Flötenspiel, Kreis ...)

  • Sprache während der Übungen: auf eine offene, positive und klare Sprache achten, in einfachen Bildern sprechen, nicht bewerten, auf eine transparente Sprache achten und in Ich-Botschaften formulieren; mit einer warmen und ruhigen Stimme sprechen und ein generelles Annehmen durch die Worte vermitteln

  • Körperhaltung: offen; freie Atmung ermöglichen; liegen oder sitzen oder stehend; Bodenkontakt; Hände offen; Kinder sitzen generell viel besser als Erwachsene

  • Augen falls möglich schließen; wer es nicht kann, der soll die Augen offen halten

  • Ruhe: die Übungen in Ruhe durchführen und auch eine solche vermitteln

  • Rückführung: aus den Übungen langsam (angeleitet) wieder zurückführen

  • Raum geben, um die Eindrücke auszudrücken, sie zu „verarbeiten“ bzw. zu „bearbeiten“ (kreative Elemente)

Aus "Stilleübungen und Meditation in der Schule" des Schul Pastoral Bistum Augsburg.



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